Prix Courage Nominierung

Prix Courage Prix Courage 2017: Der Gewinner des Sonderpreises, Pfarrer Sieber, und die acht Kandidatinnen und Kandidaten. Bild: Christian Schnur, Joseph Khakshouri

Einst galt Tapferkeit als einer der höchsten menschlichen Werte. Als Kardinaltugend, wie Aristoteles meinte. Heute nennen wir diese Tugend Zivilcourage, doch der Begriff wirkt wie aus der Zeit gefallen. Er begegnet einem kaum noch. Vielleicht auch deshalb nicht, weil sich damit kaum etwas kaufen oder verkaufen lässt. Selbst beim Beobachter verkauft sich die Ausgabe mit den Helden des Alltags weniger gut als fast jeder andere Titel, ob dieser nun einen Missstand anprangert oder konkrete Lebenshilfe verspricht.


Wir sind konditioniert darauf, alles, was geschieht, zunehmend nur noch danach zu bewerten, was es uns direkt an Nutzen bringen kann. Aber Zivilcourage, das Einstehen für ein höheres Ziel als den eigenen Vorteil, ist nichts, was man sich nur überzieht, wenn es gerade Mode ist. Zivilcourage ist eine Haltung, genauso wie der Einsatz dafür.


Aussergewöhnliche Menschen


Deshalb setzen wir auch heute, mit den Nominationen für den 20. Prix Courage des Beobachters, ein Zeichen dafür. Und wir tun das gleich doppelt: indem wir acht Menschen vorstellen, deren uneigennützigen Mut wir als vorbildlich erachten, und indem wir Ihnen einen aussergewöhnlichen Mann vorstellen, den wir mit einem Spezialpreis für sein Lebenswerk würdigen wollen.


Lesen Sie, was die acht Nominierten geleistet haben, um anderen zu helfen oder um wichtige Werte hochzuhalten, und geben Sie Ihre Stimme ab für die Tat, die Sie am meisten beeindruckt hat.


Alle sind sie Helden, doch einer steht für uns ein Leben lang. Es ist ein Mann, dessen Einsatz für andere uns derart lange bekannt ist, dass wir ihn für so selbstverständlich nehmen wie die Institution, die er verkörpert: Pfarrer Ernst Sieber. Dieser Mann lebt Zivilcourage seit vielen Jahren, Tag für Tag. Die Redaktion des Beobachters hat deshalb entschieden, dem Zürcher Sozialkämpfer eine spezielle Prix-Courage-Auszeichnung für sein Lebenswerk zu verleihen.


Couragiert ist auch seine Konsequenz


Denn es ist nicht eine einzelne starke Tat, die Pfarrer Ernst Sieber herausragen lässt, weil er den Mut und die Aufrichtigkeit hat, in einem entscheidenden Moment das Richtige zu tun. Couragiert ist vielmehr die Konsequenz, mit der er, stets unterstützt von seiner Frau Sonja, sein Leben, seine ganze Arbeit in den Dienst für andere stellte.


Pfarrer Ernst Sieber ist mit seinem Durchhaltewillen im Einsatz für die Schwächeren in unserer Gesellschaft ein Vorbild für Zivilcourage. Der Preis soll ihm am 17. November an einem festlichen Anlass in Zürich überreicht werden. An diesem Tag wird die Jury unter der Leitung von Ständerätin Pascale Bruderer auch bekannt geben, wen unsere Leserinnen und Leser sowie die Jurymitglieder mit dem Prix Courage 2017 würdigen wollen. Dafür ist auch Ihre Stimme gefragt. Herzlichen Dank im Voraus.



Erschienen im
Beobachter, 2017